FC Diabetes zu Besuch beim 8. Sweet Euro Football Cup in Posen

Die Reise nach Posen startete am Donnerstag, 8. März, bereits mit Herausforderungen: Zwei Katheter- und ein Sensorwechsel mussten während der Zugfahrt erledigt werden. Doch davon ließ sich das Team nicht beirren – voller Vorfreude ging es Richtung Posen.

Rekordverdächtiger Erfolg und starker Teamgeist – auch bei den Fans und als Unterstützung im polnischen Team 

So erfolgreich war der FC Diabetes noch nie: Drei Teams schafften es ins Finale ihres jeweiligen Wettbewerbs und erreichten jeweils den zweiten Platz. Das vierte Team, die „Youngest“, sicherte sich einen starken dritten Platz. Ein wirklich tolles Ergebnis!

Ein Team musste sich aufgrund von Verletzungen halbieren, doch die verbliebenen Spieler zeigten großartigen Einsatz. Sie unterstützten sich gegenseitig, wo sie nur konnten. Ein Spieler half als Torwart sogar in drei Teams aus.

Nach Posen begleiten immer mehr Familien die spielenden Kinder. Während früher meist nur ein Elternteil mitreiste, sind es mittlerweile oft beide Eltern und sogar Geschwister. Der Fanblock wächst stetig und sorgte für großartige Unterstützung.

Ein Spieler des FCD half beim polnischen Team der Mini Heros (Jahrgang 2016 und jünger) aus und spielte dabei mit vollem Einsatz und viel Spaß. Er zeigte tollen Teamgeist und half dem polnischen Team, als hätte er schon immer dazugehört. 

Fußball überall – auch auf der Reise

Die Kids nutzten jede Gelegenheit zum Kicken: im Zug, vor dem Posener Bahnhof, vor dem Berliner Hauptbahnhof, auf kleinen Grünflächen, abends vor dem Hotel und natürlich zwischen den Spielen auf dem Fußballplatz. Fußballbegeisterung pur!

Großartige Organisation und unvergessliche Erlebnisse

Ein großes Lob an das polnische Team für die hervorragende Organisation. Die „Zucker-Mamis“ legten sich wieder ins Zeug und versorgten die Spieler mit leckerem Essen und die Zuschauer mit einem riesigen Kuchenangebot.

Zu den Highlights abseits der Fußballhalle zählten Side-Events wie der Stadionbesuch beim Erstliga-Spitzenreiter Lech Posen.

Nicht nur im Team, sondern auch individuell gaben die deutschen Spieler ihr Bestes: Der Torschützenkönig und das schnellste Tor gingen an die deutsche Mannschaft – ein weiterer Grund zur Freude.

Zur Siegerehrung sorgten zahlreiche Geschenke für strahlende Gesichter – besonders über den EM-Fußball freuten sich alle sehr.

Frühlingswetter und das Flair von Posen

Das angenehme Frühlingswetter tat sein Übriges, um das Turnier zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen konnten die Spieler ihre besten Leistungen zeigen, während die Zuschauer die frische Luft genossen. Doch nicht nur das Fußballfeld bot Erlebnisse: Die Stadt Posen lockte mit ihrer wunderschönen Altstadt, den charmanten Cafés und Restaurants sowie Open-Air-Konzerten zum Frauentag, die das kulturelle Programm bereicherten und den Aufenthalt unvergesslich machten.

Dank an die Coaches: Ohne sie wäre es nicht möglich

Abschließend bleibt der Dank an die Coaches, die sich von früh bis spät in der Turnhalle aufhielten und mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Teams zu Höchstleistungen motivierten. Ihre Hingabe und ihre Unterstützung waren der Schlüssel zu den hervorragenden Ergebnissen und den unvergesslichen Momenten dieses Turniers.

Fazit: Ein Fußballturnier, das mehr als nur Sport ist

Das Turnier in Posen war viel mehr als nur ein Wettkampf. Es war ein großes Fest der Freundschaft, des Teamgeistes und der Freude! Auch dieses Jahr haben wir gesehen, wie Fußball Menschen zusammenbringt und sowohl auf dem Spielfeld als auch außerhalb für tolle Erinnerungen sorgt. Nach Posen heißt vor Posen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Kicken ohne Grenzen

Was macht einen guten Gastgeber aus? Er schafft für seine Gäste eine angenehme Atmosphäre, sorgt für ihr Wohlergehen, vielleicht macht er ihnen sogar Geschenke. Mithin hat sich der FC Diabetes als herausragender Gastgeber erwiesen, beim „K1ck without limits“, dem ersten internationalen Fußballturnier, das er ausgerichtet hat. Die Stimmung entspannt, keine Pannen und ein reibungsloser Ablauf, kaum Verletzungen, genug zu essen – und Geschenke verteilt hat der Verein haufenweise: Punkte nämlich. Am Ende des Turniers standen in allen Gruppen die deutschen Teams auf den letzten Plätzen.

Also ja, rein vom Ergebnis her hätte es dieses Turnier nicht gebraucht, und manch einer der deutschen Kicker war nach manch einer der Niederlagen auch etwas frustriert. Aber ums Gewinnen ging es ja gar nicht beim „K1ck without limits“, das in Neufahrn bei Freising stattfand, sondern ums Kicken, um den Spaß am Sport, um Gemeinschaft mit anderen Menschen mit Diabetes. Und insofern hat es dieses Turnier durchaus gebraucht.

87 Spielerinnen und Spieler haben mitgemacht: sieben aus Schweden, 16 aus Ungarn, 32 aus Deutschland, verstärkt durch zwei Österreicher, und 30 aus Polen. In drei Altersklassen traten sie gegeneinander an: Bei den Jüngsten (Jahrgang 2013 und jünger) lagen am Ende die beiden polnischen Teams vorne, genauso wie bei den Jahrgängen 2011 und 2012. Nur bei den Ältesten (Jahrgänge 2009 und 2010) gewann das ungarische Team vor Polen. Und der FC Diabetes? Wie gesagt, die jeweils zwei Teams landeten am Ende immer auf den hinteren beiden Plätzen. Zu stark und zu gut eingespielt waren die Mannschaften der anderen Länder. (Alle Ergebnisse und Platzierungen finden sich hier.)

Was ein solches Turnier für die Kinder und Jugendlichen besonders macht, sind die Erfahrung, dass sie nicht allein sind mit ihrer Krankheit, und zugleich die Selbstverständlichkeit im Umgang mit ihr. Am Spielfeldrand zwei Kisten voller Traubenzucker, in den Kabinen alarmpiepsende Handys, auf der Tribüne und im Foyer Eltern, die Erfahrungen austauschen, von schlimmen und beglückenden Erlebnissen erzählen und immer Zuhörer finden, die sie verstehen.

Dass das nicht selbstverständlich ist, wird klar, wenn man sich mit Manfred Wadenstorfer unterhält, Vorstandsmitglied des Diabetikerbunds Bayern, der als Zuschauer auch vorbeischaut beim „K1ck without limits“. Bei ihm wurde vor 64 Jahren ein Typ-1-Diabetes diagnostiziert, elf Jahre alt war er da, so erzählt er. Damals wurde ihm das Fußballspielen verboten: zu gefährlich. Das war in einer Zeit, als sein Blutzuckerwert nur dreimal im Monat bestimmt wurde. Welch ein Kontrast zu heute, da viele Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes in Vereinen spielen – und beim „K1ck without limits“ ist diese Krankheit sogar Teilnahmebedingung.

Und zu alledem kommt die internationale, europäische Verbundenheit: Am Nachmittag werden die Teams für ein zweites Turnier neu zusammengestellt und international gemischt, zufällig per Los. Nun spielen nur noch Rote, Grüne, Blaue und Graue gegeneinander. Gecoacht wird in einem Mischmasch aus Englisch und anderen Sprachen, auf dem Feld funktioniert die Verständigung problemlos. Und für die guten Gastgeber bringt dieses zweite Turnier einen großen Vorteil mit sich: So bekommen nun auch viele Kickerinnen und Kicker des FC Diabetes ihre Erfolgserlebnisse.

Der krönende Abschluss – die Siegerehrung:

Vielen Dank allen, die zu diesem großartigen Erlebnis beigetragen haben! Die von weither oder aus der Nähe gekommen sind, mitgespielt haben, organisiert haben, unterstützt haben, angefeuert haben. Euch allen eine gute Heimkehr! Und bis zum nächsten grenzenlosen Kick.

Auch die Süddeutsche Zeitung hat groß über das Turnier berichtet: „Kick mit Ball und Pumpe“ (27. Oktober 2024)