Samstag, 16. März 2024: Der Tag beginnt und endet mit guten Nachrichten. 261 Spielerinnen und Spieler kämpfen um gute Plätze in der Tabelle – nur ein paar müssen leider verletzt draußen bleiben.
Liebes Tagebuch, der Tag beginnt mit einer guten Nachricht: Torhüter Willi vom Team Youngest sind zwei Omnipods kaputt gegangen, die Familie steht nun ohne da. Doch dann bekommt sie von einem Teammitglied der T1 Warriors aus England gleich mehrere geschenkt – nicht nur der Tag ist gerettet.
Das ist das Besondere am Sweet Euro Football Cup: die große (Solidar-)Gemeinschaft der Kinder (und auch ihrer Eltern), die aus der gemeinsamen Krankheit herrührt. 261 Kinder und Jugendliche sind diesmal am Turnier dabei, jedes Jahr werden es mehr. Die einzige Teilnahme-Bedingung ist: Sie müssen Typ-1-Diabetes haben. In diesem Jahr sind sie aus England, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Schweden angereist – und die meisten kommen natürlich aus Polen. Dort werden Kinder mit der Erstmanifestation quasi direkt in einen Sportverein gesteckt, dementsprechend viele Diabetiker-Fußballteams gibt es im ganzen Land. So wie den Verein CukierAsy („Zucker-Ass“) aus Poznań, der das Turnier hier jedes Jahr ausrichtet – mit großem Einsatz Dutzender Ehrenamtlicher. Und der auf diese Weise vielen Kindern und Jugendlichen ein einmaliges Erlebnis ermöglicht, mit internationalen Begegnungen, einer ganz besonderen Atmosphäre und natürlich sehr viel Fußball.
Und damit zum Sport, der Hauptsache. Das Youngest-Team des FC Diabetes (Jahrgang 2013 und jünger) steigt an diesem Tag ins Turnier ein. In der Vorrunde wird die Mannschaft dritte von vier. Je nach Platzierung werden die Teams dann der Champions League oder der Europa League zugeordnet. Der FC Diabetes spielt also in der Europa League, wird dort Erster und am nächsten Tag ein Finale gegen die Schweden spielen.
In der Altersklasse Average (Jahrgänge 2010 bis 2012) hat der FC Diabetes drei Mannschaften am Start. Team Gold steht am Ende am besten da: Platz 2 in der Gruppenphase qualifiziert für die Champions League, diese Gruppe beendet es als ebenfalls auf Platz 2. Team Red qualifiziert sich für die Europa League und belegt dort am Ende Platz 2. Und die Kicker des Teams Black erweisen sich als „Spezialisten für die Drama-Spiele“, wie es einer aus dem FC-Diabetes-Trainerteam formuliert, ziehen in die Champions League ein, drehen zweimal einen Rückstand und verlieren am Ende ein knappes Spiel gegen Pogromcy Cukrów Zieloni aus Polen mit 1:2. Ein Spiel, in dem die Emotionen hoch- und bei manchen Spielern und Eltern auch überkochen – Anlass genug, sich ins Bewusstsein zu rufen, dass es doch eigentlich um ein Spiel geht. Von Kindern, die es alle gleichermaßen lieben.
Das Team Oldest (Jahrgänge 2009 und älter) landet am Ende der Vorrunde in der Conference League, die es auf Platz 2 abschließt. Weil Torwart André erkältet ausfällt, helfen der polnische Torwart Kuba und der englische Goalkeeper Sammy aus – wie überhaupt die FC-Diabetes-Kicker zu den Engländern während des Turniers die engste Fanfreundschaft pflegen.
Am Abend wird es spät im Hotel – und der Tag endet wiederum mit guten Nachrichten: Allen Kranken und Verletzten geht es wieder besser. Simao (Team Red) ist zumindest als Zuschauer wieder mit dabei, sein Teamkollege Jonas, dem der Knöchel böse schmerzte, ist zuversichtlich, anderntags wieder das Tor hüten zu können, Jonathan (Team Black) und Laurenz (Oldest) können auch schon wieder gehen. So weit alles bereit für den Finaltag.